30 Indikatoren beschreiben den Fortschritt von eHealth in Deutschland
Der neue Monitor untersucht anhand von rund 30 Indikatoren Entwicklung und Status quo von eHealth in Deutschland. Die Analyse soll Entscheidern und Akteuren im Gesundheitswesen einen aktuellen Überblick über relevante Trends und Neuerungen liefern. Der Blick auf die digitale Reife und Infrastruktur deutscher Gesundheitseinrichtungen zeigt: Nur 44% der Einrichtungen wie Krankenhäuser oder ambulante Praxen tauschen medizinische Daten digital aus. Krankenhäuser, Arztpraxen und Sozialorganisationen in Deutschland schätzen ihre digitale Reife mit 5,6 von 10 Punkten nur mittelmäßig ein – und schlechter als die meisten europäischen Länder. „Um hier Verbesserungen zu erreichen, muss die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden, damit Patienten und Stakeholder im Gesundheits-System positive Nutzen-Erlebnisse in der Praxis haben werden – zum Beispiel in der Betreuung von Patienten mit chronischen Krankheiten“, stellt McKinsey-Partner Tobias Silberzahn, Co-Autor des eHealth Monitors, fest.
Auch das Angebot von Leistungserbringern, Apotheken und Krankenkassen hat McKinsey analysiert, ebenso wie die Nachfrage der Patienten nach digitalen Angeboten. „Die aktuelle Corona-Pandemie könnte insbesondere telemedizinischen Diensten zu ihrem Durchbruch verhelfen“, sagt Laura Richter, Associate Partner bei McKinsey und Co-Autorin des eHealth Monitors. „52% aller niedergelassenen Ärzte boten im Frühjahr 2020 Videosprechstunden an; Ende 2017 waren es gerade einmal 2%.“ Allerdings: Bei der Telemedizin fehlen Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer noch Abrechnungsmöglichkeiten für das so genannte Patient Remote Monitoring, also die Fernüberwachung und -betreuung von Patienten.
Positive Entwicklung bei der IT-Infrastruktur
Eine positive Entwicklung liefert der Blick auf die IT-Infrastruktur: IT-Systeme unterstützen in Krankenhäusern bereits vor allem Kommunikation und Prozesse. 95% der Kliniken sind vollständig oder teilweise mit anderen Leistungserbringern digital vernetzt, mehr als 60% verfügen über elektronische Medikations-, Arzneimittelprüfungs- oder Diagnostikhilfen. Darüber hinaus verfügen bereits 47% über Telemonitoring und 20% bieten ihren Patienten digitale Trainings- und Therapieanwendungen an.
Auch deutsche Apotheken haben ihre Online-Aktivitäten ausgebaut. Die Analyse zeigt: Knapp jede fünfte der insgesamt rund 19.000 Apotheken in Deutschland hat eine Zulassung für den Versandhandel (der in erster Linie das Online-Geschäft umfasst), doch nur 150 Apotheken betreiben ihn auch aktiv über eine gewerbliche Website. In- und ausländische Online-Apotheken kommen im Handel mit rezeptfreien Medikamenten bereits auf über 16% Marktanteil.
Auch ein neues eHealth-App-Barometer ist Bestandteil des Monitors. Es misst den Erfolg von Gesundheits-Apps anhand der Download-Raten. Diese verzeichneten im ersten Quartal 2020 unter anderem in Folge der Corona-Krise fast zwei Millionen Downloads – und damit rund doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2019.
Neue Einsichten zum Nutzen von eHealth-Lösungen
Neue Einsichten liefert der Monitor auch zu den Nutzeneffekten von eHealth-Lösungen, die erstmalig anhand der Forschungsliteratur ermittelt wurden. Laura Richter: „Mehr als 80% der deutschen Publikationen weisen einen positiven Nutzen von eHealth nach. Die Effekte zeigen sich überwiegend in der gesundheitlichen Verbesserung des Patienten (knapp 80% der betrachteten Studien), aber auch in höherer Kosteneffizienz und Zeitersparnis.“ Allerdings gebe es auch hier eine Einschränkung: „In den letzten 20 Jahren haben sich in fünf Therapiegebieten insgesamt nur 84 Publikationen mit der Quantifizierung des Nutzens von eHealth-Anwendungen beschäftigt. Hier gibt es enormen Nachholbedarf“, stellt Laura Richter fest. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Publikationen in den fünf Therapiegebieten im gleichen Zeitrahmen beläuft sich auf 14.468 Publikationen.
„Deutschland hat durch seine Gesetzesinitiativen viel unternommen, um das Fundament für den digitalen Wandel zu legen“, stellt McKinsey-Partner Silberzahn fest. Insbesondere bei der Schaffung eines geregelten Marktzugangs für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) übernehme Deutschland international eine Vorreiterfunktion – obwohl es noch einige Arten von digitale Gesundheitsanwendungen gibt, die durch den Rahmen des neuen DiGA Prozesses nicht abgedeckt sind. „Nun wird es darum gehen, das Tempo der Transformation hochzuhalten, um zu Ländern wie Dänemark oder Estland aufzuschließen, die bereits am Innenausbau ihres eHealth-Gebäudes arbeiten.“
Positive Entwicklung bei der IT-Infrastruktur
Eine positive Entwicklung liefert der Blick auf die IT-Infrastruktur: IT-Systeme unterstützen in Krankenhäusern bereits vor allem Kommunikation und Prozesse. 95% der Kliniken sind vollständig oder teilweise mit anderen Leistungserbringern digital vernetzt, mehr als 60% verfügen über elektronische Medikations-, Arzneimittelprüfungs- oder Diagnostikhilfen. Darüber hinaus verfügen bereits 47% über Telemonitoring und 20% bieten ihren Patienten digitale Trainings- und Therapieanwendungen an.
Auch deutsche Apotheken haben ihre Online-Aktivitäten ausgebaut. Die Analyse zeigt: Knapp jede fünfte der insgesamt rund 19.000 Apotheken in Deutschland hat eine Zulassung für den Versandhandel (der in erster Linie das Online-Geschäft umfasst), doch nur 150 Apotheken betreiben ihn auch aktiv über eine gewerbliche Website. In- und ausländische Online-Apotheken kommen im Handel mit rezeptfreien Medikamenten bereits auf über 16% Marktanteil.
Auch ein neues eHealth-App-Barometer ist Bestandteil des Monitors. Es misst den Erfolg von Gesundheits-Apps anhand der Download-Raten. Diese verzeichneten im ersten Quartal 2020 unter anderem in Folge der Corona-Krise fast zwei Millionen Downloads – und damit rund doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2019.
Neue Einsichten zum Nutzen von eHealth-Lösungen
Neue Einsichten liefert der Monitor auch zu den Nutzeneffekten von eHealth-Lösungen, die erstmalig anhand der Forschungsliteratur ermittelt wurden. Laura Richter: „Mehr als 80% der deutschen Publikationen weisen einen positiven Nutzen von eHealth nach. Die Effekte zeigen sich überwiegend in der gesundheitlichen Verbesserung des Patienten (knapp 80% der betrachteten Studien), aber auch in höherer Kosteneffizienz und Zeitersparnis.“ Allerdings gebe es auch hier eine Einschränkung: „In den letzten 20 Jahren haben sich in fünf Therapiegebieten insgesamt nur 84 Publikationen mit der Quantifizierung des Nutzens von eHealth-Anwendungen beschäftigt. Hier gibt es enormen Nachholbedarf“, stellt Laura Richter fest. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Publikationen in den fünf Therapiegebieten im gleichen Zeitrahmen beläuft sich auf 14.468 Publikationen.
„Deutschland hat durch seine Gesetzesinitiativen viel unternommen, um das Fundament für den digitalen Wandel zu legen“, stellt McKinsey-Partner Silberzahn fest. Insbesondere bei der Schaffung eines geregelten Marktzugangs für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) übernehme Deutschland international eine Vorreiterfunktion – obwohl es noch einige Arten von digitale Gesundheitsanwendungen gibt, die durch den Rahmen des neuen DiGA Prozesses nicht abgedeckt sind. „Nun wird es darum gehen, das Tempo der Transformation hochzuhalten, um zu Ländern wie Dänemark oder Estland aufzuschließen, die bereits am Innenausbau ihres eHealth-Gebäudes arbeiten.“