Kosten für Satellitenstarts um 90% gesunken
„Viele denken bei der Raumfahrt noch ganz klassisch an Raketenstarts und Satelliten. Die gibt es immer noch – aber der Wirkungsgrad der weltraumbasierten Wirtschaft ist viel höher: Services wie Kommunikation, Ortung, Navigation, Zeitgebung und Erdbeobachtung sind ohne weltraumgestützte Technologie nicht denkbar. Gerade diese Bereiche werden stark wachsen“, sagt Björn Hagemann, Senior Partner von McKinsey. Zudem drängen neue, kommerzielle Anbieter auf diesen Markt und ergänzen damit die staatlichen Aktivitäten.Fünf Branchen - Lieferkette und Transport; Landwirtschaft;, Verteidigung;, Einzelhandel, Konsumgüter und Lifestyle und digitale Kommunikation werden bis 2035 mehr als 60% des Wachstums der Raumfahrtwirtschaft ausmachen.
„Das öffentliche Interesse am Weltraum ist so groß wie lange nicht mehr. Die Raumfahrt spielt über mögliche wirtschaftliche Faktoren hinaus nämlich eine immer wichtigere Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen“, so Hagemann. „Dies reicht von der Katastrophenwarnung und der Klimaüberwachung bis hin zu verbesserten humanitären Maßnahmen. Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren ist entscheidend dafür, dass dieses Potenzial auch ausgeschöpft wird.“ Die Rolle privater Akteure wird dabei tendenziell größer: Die Investitionen des privaten Sektors haben in den Jahren 2021 und 2022 mit insgesamt über 70 Milliarden Dollar ein Allzeithoch erreicht. Diese Investitionen fördern die Innovation in Bereichen wie In-Orbit-Inspektion, Wartungsdienste und kommerziell finanzierte Raumstationen. Die Aktivitäten weiten sich auch auf staatlicher Ebene aus: Länder wie Japan, Peru, Saudi-Arabien und Thailand investieren allesamt in Raumfahrtinitiativen, und Indien ist das erste Land, das ein Raumfahrzeug in der Nähe des Mond-Südpols gelandet hat.
Die Senkung der Startkosten sind ein wesentlicher Faktor, die das weitere Wachstum der Weltraumwirtschaft beschleunigen: In den vergangenen 20 Jahren gingen sie um 90% zurück – was zwischen 2019 und 2023 nicht zuletzt eine Zunahme der gestarteten Satelliten um 50 Prozent pro Jahr mit ermöglicht hat.