Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, der eine verbindlicheFrauenquote in Vorständen vorsieht. Quoten dieser Art können eine starke Signalwirkung auf das gesamte Unternehmen und die Gesellschaft haben. Doch damit Unternehmen tatsächlich von einer größeren Diversität profitieren können, müssen sie ihre Unternehmenskultur so gestalten, dass diese Vielfalt auch tatsächlich im Arbeitsalltag gelebt wird. Nur dann werden die neuen Impulse zu besseren Entscheidungen und damit zu mehr Innovation und Erfolg führen.
Für Unternehmen gilt es also jetzt, im Zuge der Umsetzung der neuen gesetzlichen Quote nicht nur die Anzahl weiblicher Führungskräfte zu erhöhen, sondern auch eine inklusive Arbeitskultur zu schaffen, in der Vielfalt wirklich gelebt wird. Beide Ziele müssen zusammen angegangen werden. Dies kann nur gelingen, wenn sowohl das Management als auch die einzelnen Mitarbeitenden Verantwortung übernehmen und ein entsprechendes Verhalten zeigen.
Vor diesem Hintergrund sollten sich Unternehmen auf ihrem Weg zu chancengerechten Unternehmensstrukturen zunächst einen fundierten Überblick über ihre Ausgangsposition verschaffen. Eine inklusive Arbeitskultur zeichnet sich insbesondere durch sechs Faktoren aus:
- Authentizität – Ermutigung, man selbst zu sein und sich frei zu äußern
- Akzeptanz – Einbeziehung und Anerkennung unterschiedlicher Perspektiven und Beiträge
- Zugehörigkeit – Gefühl, anerkannter Teil des Unternehmens zu sein
- Verbundenheit – Aufbau enger Beziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Ziele
- Sinn – Wissen, dass die Arbeit zum Zweck und Ziel der Organisation beiträgt
- Fairness – chancengerechter Zugang zu Ressourcen und Unterstützungsleistungen, gleiche Möglichkeiten für alle.
Autoren:
Cornelius Baur, Senior Partner, Cornelius_Baur@mckinsey.com
Martin Huber, Senior Parter, Martin_Huber@mckinsey.com
Julia Sperling-Magro, Partnerin, Julia_Sperling-Magro@mckinsey.com